Hallo! Erstmal nochmal vielen Dank an alle, die heute gekommen sind um mit uns gemeinsam zu
streiken.
Artensterben, massive Flüchtlingsbewegungen, Naturkatastrophen. Welche Auswirkungen der
ungebremste Klimawandel auf unsere Erde hätte ist uns allen hier bewusst. Und auch, dass die
aktuellen weltweiten Klimaschutzbemühungen in keinster Weise ausreichen, um dem Problem
zu begegnen und die Erderwärmung ausreichend einzugrenzen.
Der IPCC, also der Weltklimarat, zusammengestellt aus unzähligen Wissenschaftler*innen rund
um den Globus hat dazu kürzlich einen Bericht veröffentlicht, der die Dramatik der Situation
nochmal zusätzlich unterstreicht.
Die Erderwärmung geschieht demnach deutlich schneller als bisher angenommen, bereits im Jahr
2030 werde sich die Erde voraussichtlich um 1,5° erwärmt haben.
Wetterextreme werden deutlich häufiger und intensiver, der Meeresspiegel steigt vermutlich um
mehr als einen halben Meter an.
Handfeste Auswirkungen des Klimawandels konnten wir in den letzten Jahren zur Genüge
beobachten, beispielsweise Waldbrände in Brasilien oder Buschfeuer in Australien.
Und auch Diejenigen, die die Klimafolgen aus deutscher Sicht lediglich als abstraktes Problem
gesehen haben, wurden in diesem Jahr auf härteste Art und Weise eines Besseren belehrt.
Die Hochwasser hier in Deutschland haben gezeigt: Die Klimakrise ist real, auch hier in
Deutschland.
Wir als Land können den Klimawandel natürlich nicht alleine aufhalten, wir müssen aber als
reiche Industrienation als Vorbild vorangehen und sich für internationale Lösungen auf
europäischer und transatlantischer Ebene einsetzen.
Was hat unsere Regierung also bisher getan?
Die größte Maßnahme war wohl das Klimaschutzgesetz von SPD und CDU/CSU, das ursprünglich
Klimaneutralität bis 2050 anstrebte.
Sogar das Bundesverfassungsgericht hatte festgestellt, dass die Regierung das Gesetz noch
Verschärfen musste.2
Und selbst die vorgenommene Änderung auf 2045 ist 15 Jahre später als es laut IPCC notwendig
Wäre!
Das ist leider noch nicht genug: Betrachtet man zum Beispiel die illegale Räumung des
Hambacher Forst, die ein Menschenleben kostete, oder die intensiven Lobby-Beziehungen vieler
Politiker*innen zur Kohleindustrie wird deutlich, dass vor allem CDU und CSU teilweise sogar
kontraproduktiv agieren.
Bei derart gravierenden Versäumnissen plant die Politik doch bestimmt wenigstens für die
nächste Legislaturperiode, die Effektivität im Klimaschutz radikal zu erhöhen, oder?
Schön wär’s!
Natürlich gibt es zwischen den Parteien immense Unterschiede, was die klimapolitischen
Ambitionen betrifft. Über CDU/CSU zum Beispiel habe ich ja bereits gesprochen, die
Energiesparlampen der AfD leugnen den menschengemachten Klimawandel sowieso komplett.
Mehrere wissenschaftliche Untersuchungen zeigen allerdings, dass kein einziges Wahlprogramm
der momentan im Bundestag vertretenen Parteien 1,5°-kompatibel ist.
Und auch darüber hinaus ähnelt die Handlungsbereitschaft vieler Politiker*innen der eines
Faultiers.
Ein bekanntes Beispiel: Armin Laschet sagte in Bezug auf die Hochwasserkatastrophe in
Nordrhein-Westfalen, ich zitiere: „Weil jetzt so ein Tag ist, ändert man nicht die Politik.“ Nur
nochmal zur Erinnerung, der Mann ist Kanzlerkandidat der CDU, dass ist schlicht und ergreifend
unverantwortlich. Was ist denn stattdessen die Aufgabe der Politik, wenn es nicht dazugehört,
auf soziale, ökonomische oder eben ökologische Veränderungen und Ereignisse zu reagieren?
Die Verantwortung wird stattdessen oft der Wirtschaft und dem Markt überlassen,
beispielsweise beim Umstieg auf Elektromobilität.
Dass Verantwortung in Bezug auf das Klima zu übernehmen nicht gerade zu den
Kernkompetenzen großer Unternehmen gehört, hat sich in der Vergangenheit allerdings
mehrfach gezeigt. Der Abgasskandal bei VW ist dafür nur ein Beispiel.
Der Mut zu handeln ist in der Politik an vielen Stellen also faktisch nicht gegeben.3
„Hm, blöd, was machen wir jetzt?“, fragt man sich da vielleicht.
Trifft sich doch ganz gut, dass die Bundestagswahlen schon nächste Woche Sonntag, den 26.09.
stattfinden.
In vielerlei Hinsicht ist die diesjährige Wahl die entscheidende Wahl in Deutschland.
Sie ist klimapolitisch perspektivgebend, ob sich Deutschland zumindest langsam in Richtung einer
klimagerechten Zukunft bewegt und zurück auf den 1,5°-Pfad kommt, oder ob die Politik bleibt
wie bisher und uns langsam, aber sicher alle Chancen, die Lebensgrundlagen für zukünftige
Generationen zu erhalten, verbaut.
Deswegen: Geht wählen und macht mit eurer Stimme Klimagerechtigkeit zur Priorität. Und weil
wir hier überwiegend junge Menschen sind: Sprecht auch mit älteren Menschen zum Beispiel aus
eurer Familie. Die über 70-Jährigen haben prozentual mehr Wahlmacht als alle unter 30-Jährigen
in Deutschland.
Auch wenn es beschämend ist das wir es immer noch tun müssen, freue ich mich, dass wir alle
heute hier sind und demonstrieren. Zeigen wir der Politik, dass ein weiter so keine Option für uns
und die Zukunft unseres Planeten ist, und setzen wir für die neue Bundesregierung welcher
Koalition auch immer Klimagerechtigkeit ganz oben auf die Agenda. Vielen Dank.
Hallo! Erstmal nochmal vielen Dank an alle, die heute gekommen sind um mit uns gemeinsam zu
streiken.
Artensterben, massive Flüchtlingsbewegungen, Naturkatastrophen. Welche Auswirkungen der
ungebremste Klimawandel auf unsere Erde hätte ist uns allen hier bewusst. Und auch, dass die
aktuellen weltweiten Klimaschutzbemühungen in keinster Weise ausreichen, um dem Problem
zu begegnen und die Erderwärmung ausreichend einzugrenzen.
Der IPCC, also der Weltklimarat, zusammengestellt aus unzähligen Wissenschaftler*innen rund
um den Globus hat dazu kürzlich einen Bericht veröffentlicht, der die Dramatik der Situation
nochmal zusätzlich unterstreicht.
Die Erderwärmung geschieht demnach deutlich schneller als bisher angenommen, bereits im Jahr
2030 werde sich die Erde voraussichtlich um 1,5° erwärmt haben.
Wetterextreme werden deutlich häufiger und intensiver, der Meeresspiegel steigt vermutlich um
mehr als einen halben Meter an.
Handfeste Auswirkungen des Klimawandels konnten wir in den letzten Jahren zur Genüge
beobachten, beispielsweise Waldbrände in Brasilien oder Buschfeuer in Australien.
Und auch Diejenigen, die die Klimafolgen aus deutscher Sicht lediglich als abstraktes Problem
gesehen haben, wurden in diesem Jahr auf härteste Art und Weise eines Besseren belehrt.
Die Hochwasser hier in Deutschland haben gezeigt: Die Klimakrise ist real, auch hier in
Deutschland.
Wir als Land können den Klimawandel natürlich nicht alleine aufhalten, wir müssen aber als
reiche Industrienation als Vorbild vorangehen und sich für internationale Lösungen auf
europäischer und transatlantischer Ebene einsetzen.
Was hat unsere Regierung also bisher getan?
Die größte Maßnahme war wohl das Klimaschutzgesetz von SPD und CDU/CSU, das ursprünglich
Klimaneutralität bis 2050 anstrebte.
Sogar das Bundesverfassungsgericht hatte festgestellt, dass die Regierung das Gesetz noch
Verschärfen musste.2
Und selbst die vorgenommene Änderung auf 2045 ist 15 Jahre später als es laut IPCC notwendig
Wäre!
Das ist leider noch nicht genug: Betrachtet man zum Beispiel die illegale Räumung des
Hambacher Forst, die ein Menschenleben kostete, oder die intensiven Lobby-Beziehungen vieler
Politiker*innen zur Kohleindustrie wird deutlich, dass vor allem CDU und CSU teilweise sogar
kontraproduktiv agieren.
Bei derart gravierenden Versäumnissen plant die Politik doch bestimmt wenigstens für die
nächste Legislaturperiode, die Effektivität im Klimaschutz radikal zu erhöhen, oder?
Schön wär’s!
Natürlich gibt es zwischen den Parteien immense Unterschiede, was die klimapolitischen
Ambitionen betrifft. Über CDU/CSU zum Beispiel habe ich ja bereits gesprochen, die
Energiesparlampen der AfD leugnen den menschengemachten Klimawandel sowieso komplett.
Mehrere wissenschaftliche Untersuchungen zeigen allerdings, dass kein einziges Wahlprogramm
der momentan im Bundestag vertretenen Parteien 1,5°-kompatibel ist.
Und auch darüber hinaus ähnelt die Handlungsbereitschaft vieler Politiker*innen der eines
Faultiers.
Ein bekanntes Beispiel: Armin Laschet sagte in Bezug auf die Hochwasserkatastrophe in
Nordrhein-Westfalen, ich zitiere: „Weil jetzt so ein Tag ist, ändert man nicht die Politik.“ Nur
nochmal zur Erinnerung, der Mann ist Kanzlerkandidat der CDU, dass ist schlicht und ergreifend
unverantwortlich. Was ist denn stattdessen die Aufgabe der Politik, wenn es nicht dazugehört,
auf soziale, ökonomische oder eben ökologische Veränderungen und Ereignisse zu reagieren?
Die Verantwortung wird stattdessen oft der Wirtschaft und dem Markt überlassen,
beispielsweise beim Umstieg auf Elektromobilität.
Dass Verantwortung in Bezug auf das Klima zu übernehmen nicht gerade zu den
Kernkompetenzen großer Unternehmen gehört, hat sich in der Vergangenheit allerdings
mehrfach gezeigt. Der Abgasskandal bei VW ist dafür nur ein Beispiel.
Der Mut zu handeln ist in der Politik an vielen Stellen also faktisch nicht gegeben.3
„Hm, blöd, was machen wir jetzt?“, fragt man sich da vielleicht.
Trifft sich doch ganz gut, dass die Bundestagswahlen schon nächste Woche Sonntag, den 26.09.
stattfinden.
In vielerlei Hinsicht ist die diesjährige Wahl die entscheidende Wahl in Deutschland.
Sie ist klimapolitisch perspektivgebend, ob sich Deutschland zumindest langsam in Richtung einer
klimagerechten Zukunft bewegt und zurück auf den 1,5°-Pfad kommt, oder ob die Politik bleibt
wie bisher und uns langsam, aber sicher alle Chancen, die Lebensgrundlagen für zukünftige
Generationen zu erhalten, verbaut.
Deswegen: Geht wählen und macht mit eurer Stimme Klimagerechtigkeit zur Priorität. Und weil
wir hier überwiegend junge Menschen sind: Sprecht auch mit älteren Menschen zum Beispiel aus
eurer Familie. Die über 70-Jährigen haben prozentual mehr Wahlmacht als alle unter 30-Jährigen
in Deutschland.
Auch wenn es beschämend ist das wir es immer noch tun müssen, freue ich mich, dass wir alle
heute hier sind und demonstrieren. Zeigen wir der Politik, dass ein weiter so keine Option für uns
und die Zukunft unseres Planeten ist, und setzen wir für die neue Bundesregierung welcher
Koalition auch immer Klimagerechtigkeit ganz oben auf die Agenda. Vielen Dank.